Beratungsangebote der Diakonie Warburg
Gut zu wissen! Sowohl für Ehrenamtliche als auch für Geflüchtete gibt es bei der Diakonie Warburg Beratungsangebote. Wir wollten wissen, was genau die Aufgaben von Daniela Dahlmann sind, die bei der Diakonie in Warburg arbeitet. Sie hat uns ausführlich geantwortet.
1. Was sind Ihre Aufgaben bei der Flüchtlingsberatung?
Ich arbeite im Bereich „Soziale Beratung von Flüchtlingen“ bei der Diakonie Paderborn Höxter e.V. am Standort Warburg. Zu meinen Aufgaben gehört es, schutzsuchende Menschen in asyl- und aufenthaltsrechtlichen Fragen zu beraten und sie bei konkreten Fragen, zum Beispiel zu Bildung und Gesundheit, zu unterstützen. Mein Angebot ist niederschwellig, man kann mit jeder Frage zu mir kommen, ich versuche zu helfen und bei Bedarf vermittle ich an andere Hilfseinrichtungen.
Es engagieren sich zahlreiche Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit, auch ihnen stehe ich bei Fragen und Problemen beratend zur Seite. Interessierte an dieser ehrenamtlichen Tätigkeit können sich bei der Mitarbeiterin der Diakonie melden.
- Soziale Leistungen (AsylLG, JobCenter, Kindergeld, Elterngeld etc. )
- Freizeitmöglichkeit
- Vermittlung zu anderen Hilfseinrichtungen
- Gesundheit
- Vermittlung von Patinndn und Patenn
- Beratung von Ehrenamtlichen
- Unterstützung bei der Wohnungs- und Arbeitssuche
- Familienzusammenführung
- Sprache und Bildung
2. Welche Bedeutung hat das Ehrenamt in der Flüchtlingsberatung?
In meiner täglichen Arbeit sind die Ehrenamtlichen von großer Bedeutung. Viele Ehrenamtliche begleiten meine Klientinnen und Klienten zu der Beratung, sie helfen bei der Arbeitssuche, beim Spracherwerb, geben emotionale Unterstützung und vieles mehr. Das Engagement der Ehrenamtlichen macht meine Arbeit um ein vielfaches einfacher.
3. Worin liegen für Sie die größten Herausforderungen?
Jeder Fall ist anders, manchmal entscheiden Kleinigkeiten darüber, in welche Richtung sich ein Fall und damit das Leben der/des Klienten/in entwickelt. Deshalb ist es in der Beratung sehr wichtig, ein Vertrauensverhältnis zu haben, in dem sich der Klient die Klientin über Fluchtgründe, schwierige Details der Flucht und das Lebens im Herkunftsland öffnen kann.
Die Gesetze und die Verfahrensweisen bei Behörden und Botschaften verändern sich recht schnell, zudem sind viele Asylentscheidungen und Urteile schwer nachzuvollziehen. Eine riesige Herausforderung ist es für mich dem/r Klienten/in zu erklären, dass ich die Fluchtgründe verstehe, das Gericht aber trotzdem eine andere Entscheidung getroffen hat oder zu erklären, warum die Familie immer noch nicht nachziehen darf.
In meine Beratung kommen erwachsene Geflüchtete. Mein Anspruch ist es, ihnen alle Optionen zu nennen, damit sie auf der Grundlage eine eigene Entscheidung treffen können. Wenn die Entscheidung dann anders ist, als ich es erwartet habe, ist es für mich persönlich eine Herausforderung das auszuhalten und die Eigenständigkeit des Klienten zu akzeptieren.
4. Wo sind die Grenzen ihrer Unterstützungsmöglichkeiten und wie gehen Sie damit um?
In der Diakonie am Standort Warburg gibt es für Geflüchtete neben der Flüchtlingsberatung auch eine Ausreise- und Perspektivberatung, Schuldnerberatung, Familien- und Lebensberatung, Sucht- und Drogenberatung, Schuldner- und Insolvenzberatung, EFaS: Evangelische Familien- und Schwangerenbegleitung – Ehrenamtsprojekt. Meine Kolleginnen und Kollegen sind Experten auf den Gebieten, wenn ich Klienten habe, die mit einem Anliegen dort besser aufgehoben sind, stelle ich den Kontakt her.
Es gibt verschiedene Aufgaben, die ich aus zeitlichen Gründen nicht umsetzen kann. Das sind aber alles Bereiche, die von einer anderen Stelle aufgefangen werden. Zum Beispiel erstellt die Erwerbslosenberatungsstelle der Volkshochschule sehr gute Bewerbungen mit den Klienten und verschiedene andere Stellen helfen schwangeren Frauen in schwierigen Lebensumständen. Die Sozialarbeiter der Stadt kümmern sich um alle Belange, die die Flüchtlingsunterkünfte, Schulanmeldungen und Sprachkurse betreffen. Zu den Kooperationspartnern und vielen anderen stelle ich bei Bedarf den Kontakt her.
Arztbesuche, Wohnungsbesichtigungen oder Vorstellungsgesprächen können nicht von mir persönlich begleitet werden. Aber ich kann auf ein Netzwerk unter den Ehrenamtlichen und Geflüchteten zurückgreifen, dass dabei unterstützen kann.
Finanzielle Unterstützung können wir nur in sehr wenigen Ausnahmefällen geben. Wenn wir finanzielle Unterstützung geben, werden die von Spendenmitteln bezahlt. Da ist unser Anspruch als Diakonie, die Notwenigkeit immer sehr gut abzuwägen. Das leitet sich immer aus dem Einzelfall ab.
Daniela
Dahlmann
Tel. 05641 788817
Mobil: 0176 61155294
dahlmann@diakonie-pbhx.de
Sprechzeiten:
Mo 09:00-12:00 Uhr
Di 17:00-19:00 Uhr
Mi 09:00-12:00 Uhr
Andere Termine nach Vereinbarung möglich.