Café International

An jedem Freitag öffnet das “Café International” in der Asylbewerberunterkunft in Dössel. Doch am vergangenen Freitag gesellten sich zwei Warburger Schülerinnen zu den Cafébesuchern, um Geschichten vorzulesen. Im Nu bildete sich um die beiden Gymnasiastinnen eine Traube Zuhörer, die den Geschichten aus den Kinderbüchern lauschte.

Das “Café International” der Warburger Flüchtlingsinitiative in der Asylbewerberunterkunft zieht regelmäßig freitags zahlreiche Gäste an. Interessierte Bürger treffen sich dort zum Austausch mit den Flüchtlingen. Zudem mischten sich am bundesweiten Vorlesetag zwei Schülerinnen unter die Cafégäste, um den Flüchtlingskindern einige Geschichten vorzulesen. “Ziel ist es, bei allen Kindern die Begeisterung für das Lesen und Vorlesen zu wecken”, sagte Filiz Elüstü vom Kommunalen Integrationszentrum des Kreises Höxter. Die Einrichtung hatte zu Vorleseaktionen im Kreis Höxter aufgerufen.

Elüstü sprach die beiden Schülerinnen Minna Frieda Lensch und Nina Rinteln an, ob sie sich vorstellen könnten, am bundesweiten Lesetag im Café Kindergeschichten vorzulesen. “Wir waren sofort begeistert”, sagten die Freundinnen. Minna Frieda Lensch hat bereits Erfahrung im Vorlesen. Sie belegte beim Vorlesewettbewerb des Kreises einen zweiten Platz.

Im “Café International” saßen Minna Frieda und Nina in einer separierten Ecke, mit zahlreichen Stühlen um sich herum. Bei Plätzchen und Kakao lauschten ihre Zuhörer den spannenden Kurzgeschichten. Von Weihnachtsgeschichten bis hin zur Geschichte über eine Regenbogenschlange – die Kinder hörten den Schülerinnen sehr aufmerksam zu. Jedoch gestaltete sich das Vorlesen während des laufenden Cafébetriebs schwierig. “Der Lärmpegel ist leider sehr hoch”, bedauerte Elüstü. Für etwas mehr Ruhe sorgte Jana Wilhelms, die sich in der Asylbewerberunterkunft ehrenamtlich engagiert, mit ihrer Gitarre. Sie gesellte sich zu den vorlesenden Schülerinnen und ihren jungen Zuhörern und spielte zwischen den Geschichten einige Lieder, die von den Kindern freudig singend und gestikulierend begleitet wurden.

“Wir möchten durch die Aktion die Leselust der Kinder fördern und auch das Interesse der Eltern wecken, ihren Kindern vorzulesen”, sagte Elüstü. Das Vorlesen solle nicht nur am bundesweiten Lesetag stattfinden, sondern sich möglichst als fester Bestandteil etablieren, so Elüstü.