Ein Appell: Zusammenhalt statt Ausgrenzung

Wir alle sind von den schrecklichen Anschlägen in Aschaffenburg und Magdeburg tief betroffen. Daher hat der Vorstand der Zweiten Heimat einen offenen Brief geschrieben, den wir auch der Presse zugesandt haben. Er ist in der Sorge um das gesellschaftliche und politische Klima in der aktuellen Migrationsdebatte entstanden.
Liebe Warburgerinnen und Warburger,
Seit 2015 unterstützt die Zweite Heimat Warburg e.V. geflüchtete Menschen dabei, in Warburg anzukommen. Ehrenamtliche geben Hilfestellung in Alltagsfragen, unterstützen beim Spracherwerb oder helfen bei allen Anstrengungen in Richtung Ausbildung und Arbeitssuche. Besonders liegen uns die Chancen und Belange von Kindern am Herzen.
Mit diesem Engagement setzen wir uns für ein friedliches Miteinander zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kulturen in unserer Stadt Warburg ein.

Die schrecklichen Anschläge wie in Aschaffenburg und Magdeburg machen uns alle zutiefst betroffen. Auch die Amokfahrt in den Volkmarser Karnevalszug ist erst 2020 passiert. Damals war der Attentäter ein Deutscher. Ehrenamtliche waren mit drei syrischen Kindern in Volkmarsen, um ihnen deutsche Kultur zu zeigen. Zum Glück haben diese Kinder nichts von dem Grauen mitbekommen. Die syrischen Eltern waren zutiefst geschockt, kannten sie solche traumatischen Anschläge bislang nur aus ihrer Heimat.
Ein Gefühl von Hilf- und Wehrlosigkeit darf nicht dazu führen, dass „Asylanten“ pauschal unter Verdacht gestellt werden, wie es leider schon Teile der Gesellschaft und der Politik tun.
Wir von der Zweiten Heimat sind in großer Sorge, dass sich auch in unserer Stadt Warburg ein fremdenfeindliches Klima breit macht. Denn wir bekommen die Ängste der migrantischen MitbürgerInnen mit, die sich von solchen Pauschalverurteilungen betroffen, verängstigt, ja sogar bedroht fühlen. Wie traurig ist es, wenn ein Kind, das hier zur Schule geht, nun Angst hat, abgeschoben zu werden? Wenn Erwachsene, die sich hier schon eine Existenz aufgebaut haben, nun das Gefühl haben, nicht erwünscht zu sein?

Versorgung und Integration von Geflüchteten kosten erst einmal Geld. Deutschland ist die drittgrößte Wirtschaftsmacht der Welt. Daher können und müssen wir humanitäre Hilfe leisten. Wir sind eine alternde Gesellschaft und auf Einwanderung angewiesen. Handwerk, Pflegebereich oder Medizinbetrieb sind nur einige Bereiche, in denen jetzt schon ohne Zugewanderte nichts mehr funktionierte. Auch brauchen wir ihren Beitrag zur Stabilisierung unsere Sozialsysteme.
Lassen Sie uns alle das Motto weiterhin mit Leben füllen „Warburg – demokratisch, vielfältig, tolerant“ damit alle Menschen sich hier zu Hause fühlen können.
Dafür gibt es noch einen weiteren Grund, unsere deutsche Vergangenheit!

Ende Januar jährte sich zum 80-sten Mal die Befreiung von Ausschwitz. Deswegen hat Deutschland, in der Verantwortung vor seiner Geschichte, ein starkes Ayslrecht im Grundgesetz verankert. Asyl ist Menschenrecht! Flucht vor Verfolgung, Gewalt und Krieg fällt unter den Schutz der EU-Charta für Menschenrechte! Geflüchtete brauchen unsere Empathie und Hilfe, auch ihre Würde ist unantastbar.
Gertrud Flore, Anke Miggelbrink, Gerd Rieke
Vorstand der Zweiten Heimat Warburg e.V.
BITTE HELFEN SIE MIT, DEN BRIEF ZU VERBREITEN.
Vielen Dank für den Offenen Brief, der mir zutiefst aus dem Herzen spricht! Sie haben meine volle Unterstützung!
Danke für die Unterstützung.