Kinofilm: eine deutsch Partei
„Eine deutsche Partei“: Film und Diskussion mit Regisseur in Warburg
Das Bündnis für Demokratie und Toleranz sowie Aktive vom Bunten Fest Warburg laden ein zu einer Kinovorstellung im Cineplex am Mittwoch, 21. August, bei der der Filmregisseur mit dem Publikum ins Gespräch kommen will.
Warburg. „Innenansichten der AfD“: So ist der Kinofilm beschrieben, mit dem das Bündnis für Demokratie und Toleranz im Kreis Höxter und die Initiative Buntes Fest ihre nächste Veranstaltung ankündigen: „Eine deutsche Partei“, der Dokumentarfilm von Regisseur Simon Brückner, ist am Mittwoch, 21. August, ab 19 Uhr im Warburger Cineplex zu sehen.
Anschließend sind alle Kinobesucher eingeladen zur Diskussion mit dem Regisseur, der dafür extra nach Warburg kommt und mit den Menschen über den Film sprechen möchte.
Im Stil des „Direct Cinema“ zeigt Brückner – übrigens mit voller Zustimmung der Politiker bei den zwischen 2019 und 2021 entstandenen Aufnahmen – ohne Interviews oder Kommentare die Arbeit der Funktionäre von Bundes-, Landes und Bezirksebene in Hinterzimmern und bei öffentlichen Auftritten. Ein ebenso nüchtern-distanzierter wie ernüchternder Film, der bei der Berlinale 2022 Premiere hatte und dort für den Dokumentarfilmpreis nominiert war.
Nach dem 110-minütigen Film soll auf Einladung des Bündnisses für Demokratie und Toleranz im Gespräch mit dem Regisseur die eigentliche Diskussion darüber beginnen. So ist es auch das Ansinnen des Films: Ein Dokumentarfilm, der zum „Weiterdenken und Weiterstreiten“ auffordere, hatte der „WDR“ einmal zu „Eine deutsche Partei“ geschrieben. Und den Film als ein „unbequemes Dokument einer historischen Bestandsaufnahme“ und „eine Reise zu Menschen an der Grenze der Demokratie“ bezeichnet.
Nach dem Bunten Fest Anfang Juni in Warburg, nach der Lichterkette und der Großdemo zu Jahresbeginn nach Bekanntwerden der Correctiv-Recherchen will das Bündnis für Demokratie mit der starken Bürgerschaft des Bunten Festes nun genau in diese Diskussion weiter einsteigen. „Es geht nicht um Meinungsmache, sondern um Meinungsbildung“, sagt der Warburger Film-Fachmann Heinrich Hadding, der gemeinsam mit Bündnis-Sprecher Ricardo Blaszczyk die Moderation des Gesprächs von Kinobesuchern und Regisseur Brückner im Kinosaal übernehmen wird. „Als der Film entstand, wussten alle, dass in dem Moment die Kamera lief“, betont Hadding die Einwilligung von Personen und Gremien.
Heinrich Hadding (v. l.), Ute Schlinker und Judith Schlinker im Saal von Kino 5 im Cineplex Warburg.
„Ein Paradebeispiel des Direct Cinema ohne Experteninterviews oder Archivbilder.“ Vom Bundestagabgeordneten, der das erste Mal sein Büro bezieht, bis zum Gespräch unter Dreien im Ortsverband – die Bilder und Aussagen sprechen für sich selbst.
Gerade vor dem Hintergrund der Ergebnisse aus der Europawahl laden Bündnis und Buntes-Fest-Aktive besonders junge Leute an diesem Abend ein. „Nicht, um zu belehren, sondern um in den Diskurs zu gehen und Einblicke zu bekommen und sich auszutauschen, wie tickt die Jugend mit 16 oder 18 heute“, sagt Hadding.
Bündnis-Sprecher Ricardo Blaszczyk ergänzt, dass Offenheit und gegenseitige Gesprächsbereitschaft wichtige Bausteine von Demokratie und Toleranz in einem gesellschaftlichen Miteinander sind: „Wegsehen ist keine Lösung“, betont er die für ihn wichtige Kernaussage. Und damit werde auch der Dokumentarfilm-Charakter unterstrichen.
Schon ab 18.15 Uhr sind am 21. August die Besucher eingeladen, sich im Foyer zu treffen und ins Gespräch miteinander zu kommen, sagt Ute Schlinker vom Cineplex in Warburg, bei der die Aktiven sofort offene Türen für ihr Anliegen und für die Filmauswahl fanden. Der Film selbst beginnt um 19 Uhr, direkt im Anschluss ist die Diskussion mit Regisseur Simon Brückner geplant.