Was ist Rassismus?
Heike Wehn: Letztlich doch die Reduktion der Realität auf einen Gegensatz von Schwarz und Weiß oder “Wir” und “die Anderen”. Dadurch versuchen wir, die Auseinandersetzung mit einem überaus verwirrenden, beunruhigenden Geflecht von Zuschreibungen, Vorurteilen, Ängsten, Erwartungen und Hoffnungen zu vermeiden, und erzeugen gleichzeitig neue Verletzungen und neue Narrative.
Darunter liegen kollektive Erfahrungen, Traumata, Glaubenssätze und Geschichten genauso wie unsere ureigenen, gefühlt höchstpersönlichen. Je tiefer man jedoch geht, um so universeller werden die Gefühle. Oder gibt es eine Angst oder Hoffnung, die nur “uns” oder nur “den Anderen” zusteht? Verständigung und Zusammenleben erfordert das Aushalten dieser Widersprüche. Insofern ist mein Bild eher eines der Bewältigung.
Heike Wehn
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