Das verschwundene Geburtstagsgeschenk
Und so fing alles an: Eine Nachbarin strickte bestimmt 50 Tiere. Mit Tieren kannte sie sich aus, denn sie hatte schließlich einmal Biologie studiert. So entstanden echte Handpuppentiere mit Charakter, bestens geeignet für ein kleines Theaterstück. Das war nun genau das Richtige für Anne Stratmann. Sie schrieb ein kleines Drehbuch “Das verschwundene Geburtstagsgeschenk!”. Die Kinder aus der Flüchtlingsunterkunft in der Bahnhofstrasse waren von der Geschichte begeistert.
Dann aber hatten sie die Qual der Wahl. Welche Tiere sollten eine Rolle bekommen? Nach einigem Hin und Her wurden Frosch, Fuchs, Wolf und Hund ausgewählt. Aber Frosch, Fuchs, Wolf und Hund machen noch keine Vorstellung. Dafür brauchten sie die Stimmen der Kinder. Und so übten diese fleißig ihren Text. Doch damit nicht genug. Sie mussten nicht nur den deutschen Text mit der richtigen Betonung vortragen, sondern auch noch lernen, dazu die Tierpuppen zu bewegen. Durch Handyvideos konnten die Kinder ihre Tierauftritte kontrollieren und erkennen, wo sie noch besser werden konnten.
Endlich war es soweit! Zwei Gruppen zu jeweils 4 Kindern spielten das Stück ihren Eltern und Geschwistern vor. Hat sich die Mühe gelohnt? Keine Frage! Die Kinder bekamen rauschenden Applaus. Dazu kamen die glücklichen Gesichter der stolzen Eltern, wenn sie ihr Kind an der Stimme erkannten. Wie kostbar sind bei geflüchteten Kindern und Erwachsenen unbeschwerte Momente bei denen man einmal die Alltagssorgen vergessen kann?!
Das Geburtstagsgeschenk wollte übrigens der Hund dem Fuchs schenken. Deswegen hatte er vom Frosch ein großes Ei mit Geburtstagsschleife gekauft. Aber was passierte? Der Wolf hat das Ei geklaut. Mit einer kleinen List konnte dem Wolf das Ei wieder abgeluchst und schließlich Geburtstag gefeiert werden.