Was für ein Fest!
Samstag um 11:00 Uhr platzte die Zweite Heimat Warburg aus allen Nähten! So viele Menschen waren gekommen, um die Eröffnung unserer interkulturellen Begegnungsstätte zu feiern. „Eine schönere Bestätigung hätten wir uns gar nicht wünschen können,“ freute sich unsere Vorstandsfrau Katharina Linpinsel bei der Begrüßung. Dann dankte sie noch einmal recht herzlich allen Sponsoren, Untertützern und den Nachbarn der Begegnungsstätte, die mit Blumen oder Beiträgen für das Buffet gekommen waren.
Heidi Marquardt ermunterte die Gäste, dem Verein doch ein wenig Zeit zu schenken: „Wir haben bislang von Dienstag bis Samstag geöffnet, alles auf ehrenamtlicher Basis. Da ist jede weitere Unterstützung willkommen. Auch wenn jemand eine Idee hat und etwas anbieten möchte, die Türen stehen offen!“
Mehmet Cadar, der mit seiner Frau und seinem Sohn noch in der Flüchtlingsunterkunft in der Bahnhofstraße lebt, erzählte, wie er vor einem halben Jahr neu nach Warburg kam: „Ich konnte kaum Deutsch und kannte niemanden! Dann bin ich zu den Treffen des Vereins Zweite Heimat gegangen und habe mich dort engagiert. Es ist schön, dass ich darüber Kontakte knüpfen konnte und Freunde gefunden habe!“ Abschließend meinte Mehmet Cadar augenzwinkernd: „Wir haben leider immer noch keine Wohnung, aber immerhin gibt es nun ein Café, wo wir uns treffen können.“
Musikalisch umrahmt wurde die Eröffnungsfeier vom Aeham Ahmad, bekannt als der Pianist aus den Trümmern. Sein Bild ging 2015 um die Welt, als er in einem eingekesselten Stadtteil von Damaskus auf seinem Klavier in den zerstörten Straßen Musik machte – bis der IS kam und sein Klavier verbrannte.
Auf der Eröffnungsfeier spielte er einige Stücke zusammen mit seinem blinden Vater, der ihn auf der Geige begleitete. Mit berührten Gesichtern lauschten die Gäste seiner Musik und Auszügen aus seinem Buch „Und die Vögel werden singen!“. Als Aeham Ahmad das Lied „Die Gedanken sind frei“ anstimmte, gab es wohl kaum jemanden, der nicht mitsang.
Am Schluss trat der Chor der Nationen aus Borgentreich auf. Unter der Leitung von Heike Bandner-Wappler singen hier Menschen zusammen, die in der ZUE (zentralen Unterbringungseinrichtung) Borgentreich leben sind und deren Bleibestatus noch ungeklärt ist. Auch sie sorgten mit ihren persischen Liedern für bewegende Momente und wurden mit viel Applaus bedacht.