Was für ein berührendes Konzert von Aeham Ahmad aus Syrien. Bekannt ist er auch als „Pianist aus den Trümmern!“ Sein Klavier hat er immer wieder in die zerstörten Straßen von Damaskus transportiert, bis es vom IS verbrannt wurde. Er selbst wurde eingekerkert, konnte nach Deutschland fliehen und macht hier weiter Musik. Auf dem Seminar auf der Hegge – „Ermutigungszeit“ für ehrenamtlich engagierte Menschen – durften wir Samstag Abend diesen beeindruckenden Menschen erleben.

Unendlicher Schmerz, Trauer, Wut, Ohnmacht, Leid – aber auch immer wieder Hoffnung lässt er mit seinem Klavierspiel und seiner Stimme durchklingen. Wohl niemand im Saal, der nicht bis ins Herz berührt wurde.

Die Gedanken sind frei

Er schaffte es, eine enge Verbindung zum Publikum herzustellen, uns zum Singen zu bewegen: „Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten“, „Freude schöner Götterfunken“ oder einfach eine von Aeham Ahmad vorgegebene Melodie mitzusummen.

Zwischen den Musikstücken las Dagmar Feldmann einfühlsam aus dem Buch „Und die Vögel werden singen“. Hier hat Aeham Ahmad seine Lebensgeschichte aufgeschrieben: von seiner glücklichen Kindheit in einem friedlichen Syrien bis zu seiner Flucht nach Deutschland. Ein wirklich lesenswertes Buch!

Der Pianist aus den Trümmern

Im Video ist zu sehen, wie Aeham Ahmad zwischen den Trümmern auf einem alten, verstimmten Klavier spielt. Gedreht wurde es von seinem Freund Niraz Saied. Dieser wurde 2015 vom syrischen Geheimdienst verschleppt und ermordet.