Flüchtlingsinitiative stellt Kindercafé auf die Beine
Durch Anregung und Unterstützung der BUND-Jugend Warburg (Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland) wird ab sofort im Café der Flüchtlingsinitiative Tee und Kaffee aus Fairem Handel angeboten. Das ehrenamtliche Projekt Café International wurde zudem um ein Kindercafé erweitert.
Das Kindercafé ist in einem ehemaligen Bauwagen untergebracht, der aufgebockt direkt neben der Treppe zum Café zur Kinderbetreuung zur Verfügung steht. Während des letzten halben Jahres wurde der Wagen in großer Gemeinschaftsarbeit innen und außen gereinigt, angemalt, mit Fußboden und Wandverkleidung und selbsterstellten Sitzmöbeln versehen. Die Bauzeichnerin Beate Neumann aus Warburg, die handwerklich begabt ist, hat mit Flüchtlingen gemeinsam die Sitzmöbel gefertigt. “Ich bin passionierte Heimwerkerin und konnte hier einen sinnvollen Beitrag für das Gemeinwesen leisten”, erklärte Beate Neumann, deren Unterstützung von der Flüchtlingsinitiative dankbar angenommen wurde. Überhaupt ist der Unterstützerkreis für die Flüchtlingsarbeit groß.
Die Flüchtlinge wollen sich integrieren. Das geht am besten durch Begegnungen und Kommunikation
In allen Bereichen sind etwa 100 Helferinnen und Helfer, Paten und Unterstützer, die sich auch für kleinere Projekte verantwortlich zeigen, in der Flüchtlingsarbeit tätig, schätzen Ralf Schröder und Gertrud Flore.
“So bieten beispielsweise Antonia und Katharina abwechselnd zu den Cafézeiten Dienstag und Freitag die Betreuung der etwa 15 jüngeren Kinder an, während die Älteren im Caféeingang kickern oder draußen toben. Es gibt frische Waffeln und Tee, es wird gemalt und gespielt. An einem weiteren Tag in der Woche findet hier morgens zusätzlich auch eine Betreuung der noch nicht schulpflichtigen Kinder statt”, berichtet Ralf Schröder. Gut angenommen wird auch das Frauencafé am Dienstag Nachmittag. “Zu all diesen Treffen sind auch Gäste willkommen, denn die Flüchtlinge wollen und müssen sich integrieren. Das geht am besten durch Begegnungen und Kommunikation”, erklärt Gertrud Flore, dabei könne sich jeder Besucher auch selbst ein Bild von den Menschen verschaffen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten.
Das ehrenamtliche Projekt Café International plant noch weitere Gemeinschaftsprojekte von Einheimischen und Flüchtlingen. Zum Aufbau einer Spüle im Eingangsbereich, der Erstellung eines Bücherregals und einer Cafébar aus Holz oder dem Nähen neuer Vorhänge werden noch tatkräftige Unterstützer/innen gesucht.
Die BUND-Jugendgruppe aus Warburg trifft sich seit Oktober 2015 und hat sich bereits sehr dafür engagiert, dass der Kaffee im Hüffertgymnasium auf Fair Trade umgestellt wurde. “Wir möchten ihn soweit möglich über den Eine-Welt-Laden beziehen, zu dem schon über eine großzügige Fußballspende gute Kontakte bestanden”, so Ralf Schröder, Mitarbeiter der Initiative. “dass im Flüchtlingscafé Produkte aus fairem Handel angeboten werden, hat auch eine Bedeutung, schließlich müssen viele Menschen ihre Heimat verlassen, weil sie dort von ihrer Arbeit nicht leben können”, ergänzt Gertrud Flore. Jannis Hilcher und Henning Ehle, die mit zehn Mitstreitern für den Naturschutz arbeiten, wollen mit ihrer Initiative auch zur Bewusstseinsbildung beitragen. Natürliche Produkte zu vermarkten, die fair bezahlt werden, dafür macht sich die BUND-Jugend stark.